RGZV Hagen & Umgebung

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Chabo

Herkunft und Entstehung:
Als Urzwerge sind Chabos eine bereits sehr alte Zwerghuhnrasse, die auch „Japanisches Zwerghuhn“ oder in England ursprünglich „Japanese Bantam“ genannt wurde. Die Vorläufer gelangten möglicherweise schon im 7ten Jahrhundert nach Japan und eventuell bereits im 16ten Jahrhundert nach Europa. 
In Japan wird bereits sehr lange eine eigene Kultur mit dem Hang zur Verzwergung ausgelebt, mit der auch die Chabos hervor gezüchtet wurden. Dabei wurden diese Urzwerge nicht auf allen vier Hauptinseln gleichzeitig oder in gleicher Linie etabliert. Dadurch entstanden schon sehr früh um so mehr Linien. Inzwischen gibt es sehr viele verschiedene Farbschläge oder andere Besonderheiten, mit denen einzelne Linien der Chabos hervortreten. Es ist die Zwerghuhnrasse mit den weltweit kürzesten Beinen. Die Hähne entfalten mit ihrem steil im Winkel getragenen Schwanz und großem Einfachkamm eine besondere Wirkung.  

Erscheinungsbild:
Die meisten Farbschläge weisen einen großen, gleichmäßig bis fünffach gezackten Einfachkamm auf. Auch die mittelgroßen Kehllappen und Ohrlappen sowie das Gesicht erscheinen in einem knalligem Rot. Einige Linien sind in diesen Bereichen hingegen sehr dunkel oder schon schwarz pigmentiert. Weitere Linien bilden beim Hahn nicht einen großen, sondern sehr großen und dementsprechend dicken Einfachkamm hervor. Bei Hennen sind diese Merkmale deutlich kleiner und dennoch gut sichtbar. Bei den bärtigen Chabos werden Kehllappen und Ohrlappen durch die Bärte verdeckt. Die Farbe von Schnabel, Augen oder den Läufen richtet sich nach den Farbschlägen.
Chabos haben von allen Hühnerrassen die kürzesten Beine, womit diese oft nicht einmal zu sehen sind. Diese Beine sind unbefiedert, haben ein stark gewinkeltes Gelenk und bilden vier gut gespreizte Zehen aus. 
Sie nehmen eine waagerechte Haltung an. Die volle und stolze Brust wird stark gewölbt und ist wie Rumpf und Rücken breit. Die Flügel werden tief getragen und berühren damit schon mit den Spitzen den Boden. Der Rücken ist bei diesen Urzwergen immer kurz. Der Hals ist kurz, gedrungen und üppig befiedert.
Bei den Hennen ragen die Schwanzfedern schon höher als der Kopf hervor und es bildet sich in der Seitenansicht ein schmales U. Beim Hahn mit seinen noch längeren Sicheln ragt der noch etwas steiler getragene Schwanz noch höher empor. Solch ein „Eichhörnchenschwanz“ wäre bei anderen Rassen ein Ausschlusskriterium. Bei Chabos wird das hingegen als rassetypisch gefordert, der Hahnenschwanz soll den Kopf um ein Drittel überragen. Einige Linien der Chabos haben jedoch kürzere Schwänze oder hennenfiedrige Hähne.

Farbschläge:
23 Farbschläge in glattfiederig, gelockt und seidenfiederig
schwarz mit dunklem Kamm und Gesicht

Gewicht: Hahn etwa 600-700 g,  Henne 500-600g
Legeleistung: ca. 80Eier pro Jahr
Eigewicht: 30 g

Besonderheiten:
Alles an diesem kleinen Huhn ist Besonders. Der große Kamm, die kurzen Beine, die breite Palette an 23 Farben und Federstrukturen. Darüber hinaus gibt es noch  3 weitere Varietäten. Da wären zunächst die Okina-Chabo. Hier handelt es sich um die bärtige Variante der Chabo, die nur im weißen Farbenschlag anerkannt sind und statt der üblichen Kehlappen einen sogenannten Kinn- und Backenbart aus kleinen Federchen tragen.
Eine weiter anerkannte Varietät der Chabo sind die Maruha. Dies sind grundsätzlich getupfte Chabo mit der Besonderheit, dass das Schmuckgefieder der Hähne nicht lanzettförmig verläuft, sondern wie bei der Henne, rund endet. Hierfür steht der Begriff „Maruha“. Eine weitere, sehr spezielle und in Deutschland nicht anerkannte Varietät der Chabo sind die Higo. Dies sind Chabo mit besonders großen Kopfpunkten, die in Japan eine sehr lange Tradition haben.

Die Rasse wird bei uns gezüchtet:
Bodo Pruschinski


Betreuender Sonderverein:
Club der Chaboszüchter von 1925 e.V.
Internet: https://www.chaboclub.de/